Daschogus

 

Daschogus ist eine Stadt Turkmenistans und ein Zentrum der Daschogus Provinz (“Vilojat”). Die Stadt befindet sich am rechten und linken Ufer des Schawat Kanals (ein Bewasserungszweig des Flußes Amudarja). Diese Stadt hat dreihundertdreißigjährige Geschichte. Ungeachtet dessen, daß die Stadt selbst relativ jung und unbekannt ist, befinden sich Ruinen einer uralten Siedlung. Die sind 100 km von Daschogus entfernt. Diese uralte Siedlung war die Hauptstadt von Kunja-Urgentsch (Kunja-Urgentsch wurde von der UNESCO als Denkmal der Weltkulturerbe erklärt und ist ein unter Denkmalschutz stehendes Objekt). Jetzt lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Stadt Daschogus, die nicht so altertümlich wie Kunja-Urgentsch aber auch eigenartig und interessant ist.

Erklärung des Namen
Vom Turkmenisch wird “Daschogus” wörtlich übersetzt als “Steinmund”, “Steinloch” oder “Steingewässer”. In der Wirklichkeit bedeutet sein Name “Verband eines Stammes “Dysch Ogus” oder “Dasch Ogus” (“Ober-Ogus ”)”; über diesen Stammverband wurde im turkmenischen Epos “Dede Korkut” geschrieben.

Entstehung
Die Stadt Daschogus entstand 1681 aber war zuerst eine Karawanserei, die am Rand des Chiviner Reiches lag. Aber 1873 war Daschogus unter Schutzherrschaft des Russischen Reiches. Es war ein Zentrum von Taschkenter Bekschaft (“Bekschaft” bedeutet im Orient ein Fürstentum); ab 1920 gehörte zur sowjetischen Choresmer Volksrepublik. Ab 1924 war es ein Zentrum der Turkmenischen Provinz (Oblast). Seit Oktober 1924 gehörte es zur Turkmenischen Sowjetischen Republik; ab 1925 war Daschogus ein Bezirkszentrum und vom 1939 bis 1963 - schon ein Provinzzentrum. Ab 1970 war es wieder ein Provinzzentrum. 1992 nannte man die Stadt Taschaus und später – Daschchowus. 1999 bekam die Stadt den Namen Daschogus.
Heutzutage gibt es in der Stadt viel Grün und kleine Bewässerungskanäle. Der Schawat Kanal teilt die Stadt in den Nord- und Südteil.

Verkehr
Stadtverkehrsystem besteht aus Bussen, Minibussen, Taxis. Es gibt einen der ältesten Flughäfen Turkmenistans; es werden hier lokale Flüge nach Aschchabad, Türkmenabad, Türkmenbaschi und Mary verwirklicht. 1994 wurde beschlossen eine Straßenbahnremise zu organisieren; aber die wurde nicht gebaut. Der Bahnhof “Daschogus” ist ein der modernsten und größten Bhf. nicht nur in Turkmenistan, sondern auch im Aral Gebiet.

Bevölkerung
Die Bevölkerung dieser Stadt beträgt 166,5 Tausend Menschen. Am 5. September 1998 passierte eine interessante Geschichte: ein Meteorit ist im Weichbild der Stadt gefallen; den nannte man einfach H5.

Kunja-Urgentsch
Erste schriftliche Erwähnung über Kunja-Urgentsch war im X.Jht; damals war es die Hauptstadt von Nord-Horesm. In dieser Zeitperiode spielte diese Stadt eine große Rolle für den ganzen Orient. Es hatte eine vorteilhafte geografische Lage (es lag in der Kreuzung der Karawanwege) und dank dieser Lage genoß die Stadt großen Ruhm, der nach und nach sogar Buchara in den Schatten gestellt hatte. Hierher kamen die besten und bekanntesten moslemischen Dichter, Philosophen und Geistliche. In dieser Zeit nannte man Gurgandsh (Kunja-Urgentsch) “Stadt der Tausend Weisen”.
Im XI.Jht. wohnten und schafften hier Abū Alī al-Husayn ibn Abdullāh ibn Sīnā und Imam al Buchari.
Besonderen Aufschwung hatte diese Stadt während der Regierung vom Kutlug-Timur und seiner Frau, Türabek-Khanym. In dieser Periode wurden die schönsten Architekturdenkmäler gebaut. Die zwei schönsten sind: das Kutlug-Timur Minarett, das höchste Gebäude des Mittelalters, und das Türabek-Khanym Minarett.
Bis XIII.Jht. spielte Gurgandsh die Rolle des Herzens des Orientes. Aber dann lehte der Herrscher Gurgandshs gegen Dschingis Khan auf. Unter Führung vom Dschingis Khan zerstörten die Mongolen völlig diese Stadt. Deshalb haben viele mittelalterliche Gebäude kein ursprüngliches Äußere.
Also wurde diese Stadt 1221 von Mongolen erobert und war ein Bestandteil der Goldenen Horde. Später nach seiner Befreiung aus der mongolischen Fremdherrschaft wurde Urgentsch wieder die Hauptstadt von Horesm. Später hat Tamerlan diese Stadt erobert. Im XVII.Jht. geriet Urgentsch in Verfall und konnte schon nicht seine ehemalige Macht bekommen. Außedem verwandelte sich diese Gegend nach und nach in eine Wüste.
Ungeachtet dessen wurden einige Gebäude aufbewahrt. Die Aufgabe heute ist diese historischen Denkmäler aufzubewahren!

Historische aufbewahrte Denkmäler vom uralten Urgentsch:
Das Il-Arslan Mausoleum nennt man auch das Fachreddin Rasi Mausoleum. Dieses Gebäude hat siebenhundertjährige Geschichte und wurde vor der mongolischen Eroberung gebaut. Das Gebäude ist unikal und eigenartig; die Arbeit von Architekten überrascht mit ihrer Feinheit und Perfektion.
Das Fachriddin-Rasi Mausoleum (II.Hälfte des XII.Jht.) hat eine Würfelform mit zwölfkantiger Kuppel; die Hauptfassade ist mit Schnitzterrakotta dekoriert.
Das Tekesch-Mausoleum (Ende XII.-Anfang XIII.Jht.) ist ein monumentales Gebäude, auf dessen Fundament ein Quadratprisma ist. Auf dem Prisma steht ein Massiv, das eine Kuppel vollendet. Die Hauptfassade ist mit einer Nische mit Stalaktitenverzierung ausgezeichnet. Während der Bauarbeiten wurde Ziegel benutzt. Die Kuppel hat Verzierung aus blauem Ziegel verschiedener Form. In der Nische selbst und in den Ecken befindet sich Stalaktitenverzierung. Unter der Kuppel befinden sich sechzehn muschelformige Gewölbe.Das Portal der Karawanserei (XIV.Jht.) ist Ruine der Hauptfassade mit mehrfarbiger Anblendung.
Das Mamun Minarett befindet sich nah vom Il-Arslan Mausoleum. Das Minarett wurde 1011 vom Schah Mamun gebaut und nur vor Hundert Jahren ein bißchen verfallen. Nah vom Minarett wurden Ruinen einer Moschee gefunden, die zu derselben Zeit errichtet wurde.
Das Nadshimetdin Kubra Mausoleum wurde im XII.-XIII.Jht. gebaut aber fast völlig aufbewahrt. Nadshimetdin Kubra ist ein moslemischer Heilige, der von Mongolen getötet wurde. Nach seinem Tog wurde im Friedhof ein Mausoleum zu seiner Ehre gebaut. Hierher kommen zahlreiche Pilger. Das Mausoleum ist ein Dreikuppelgebäude. Sein Grabstein ist mit mehrfarbigen Glasurkacheln mit Blumen- und Pflanzenornamenten und kalligraphischer Schrift dekoriert. Es gibt eine Sage über den Verfall vom Sufischah Nadshimetdin Kubra: Choresmer Schah Muchammad der Zweite richtete einen der besten Nachfolger Kubras nach der unwahren Denunziation hin. Danach war der Heilige wütend und verfluchte Horesm. Die Verdammnis erfüllte sich schnell: das mächtige Reich wurde von Mongolen erobert und ist gefallen. Der Kubra selbst und 360 Nachfolger verteidigten die Stadt. Dieser Kampf war der letzte für Kubra: ein mongolischer Krieger enthauptete den Kubra. In diesem Ort wurde ein Friedhof gegründet; genau hier befinden sich das Nadshimetdin Kubra Mausoleum und die Mausoleen von Sultan Ali und Pirjarwali. Nah von diesen Mausoleen ist ein Grab vom Dshamildshan, Kubra`s Lieblingsnachfolger.
Das Kutlug-Timur Minarett ist 60 m hoch und das höchste historische Denkmal im uralten Orient; dieses Gebaude ist höher als das Sultan Sandshar Mausoleum. Zur Minarettspitze führt eine Wendeltreppe mit 145 Stufen. Dieses Minarett datiert aus dem XII.-XIV.Jht. Aber zu diesem Thema diskutiert man bis heute viel. Einige meinen, daß die Grundsteinlegung dieses Minarettes während der Regierung vom Kutlug-Timur laut seines Befehls gemacht wurde. Andere meinen, daß sein Bau während der Regierung vom Schah Mamun im IX.Jht. angefangen wurde. Es gibt auch solche Angaben, daß es während der Regierung vom Sultan Machmud Gasnewi (998-1030) gebaut wurde. Es wurde nur bestimmt, daß genau dieses Minarett nach der mongolischen Zerstörung der Stadt Urgentsch 1221 unverletzt geblieben war. Die Kuppel des Minarettes ist unikal und eigenartig und wurde restauriert.
Das Türabek-Khanym Mausoleum ist ein Ort von zahlreichen moslemischen Wallfahrten. Leider wurde dieses Gebäude schlecht bis heute aufbewahrt. Aber man kann ganz genau sagen, daß es das schönste Gebäude Horesms war. Das Mausoleum ist sehr schön und fein und hat prächtige innere und äußere Dekorierung; sehr unikal ist der freie helle sechskantige Saal mit 100 m² Fläche, der mit Schnitzmosaik dekoriert wurde. Dieses Gebäude krönte die perfekte Kuppel. Oben wurde die mit Dachziegel dekoriert; das kann man sehr selten in Architektur dieser Epoche treffen. Die innere Kuppelseite wurde mit feinem Mosaik dekoriert. Dieses Mosaik bestand aus Stern- und Blumenornamenten. Dieses Mosaik hatte kein Analogon in der mittelalterlichen Architektur. Die Türabek-Khanym war eine reale historische Persönlichkeit. Sie war eine mongolische Prinzessin, Lieblingstochter vom Usbek-Khan, Herrscher der Goldenen Horde, und Frau seines Statthalters in Horesm, Kutlug-Timur. Später nach ihrem Tod wurde sie heiliggesprochen. Sie war Frauenpatronesse. Es gibt viele schöne Sagen über diese Frau. Eine Sage spricht davon, daß die Türabek-Khanym dem in sie verliebten Meister Gulgardan versprach, daß sie ihn heiratet, wenn er das schönste in der Welt Gebäude für sie baut. Und er baute das schönste Mausoleum, das später eine Gruft der Sufidynastie und Türabek-Khanym selbst wurde. Das Mausoleum überrascht bis heute mit seiner prächtigen inneren Einrichtung, klaren Linien und schönen Ornamenten. Die Türabek-Khanym verriet den verliebten Meister und heiratete den Statthalter Horesms, Kutlug-Timur. Dann stürzte er sich vom Mausoleum hinunter.
Die Daschmetschet Medrese ist 80 m östlicher vom Nashmeddin Kubra Mausoleum entfernt. Das wurde 1908 für Muchammad-Amin Khan gebaut; zur Medrese gehört auch eine Moschee. Es gibt 19 Zimmer, die nach ihrem Umfang den inneren Hof umfassen.
Die Daschkala Siedlung existierte nicht nur während der Regierung von Horesmschahs, Mongolen und Timuridendynastie, sondern auch nach der Timuriden-Regierung. Hier wurden Ruinen des Mamun Minarettes, der Dshuma Moschee und das Tor einer Karawanserei gefunden. Von außen ist dieses Tor mit beigem Schnitzziegel mit blauen, weißen und türkisblauen Ornamenten dekoriert. Die meisten Wissenschaftler meinen, daß dieses Tor zu prächtig für eine Karawanserei war und höchstwahrscheinlich dem Palast von Horesmschahs oder einer großen Medrese gehörte. Es ist nur bekannt, daß es vom Tamerlan zerstört und später um dieses Tor herum eine Karawanserei gebaut wurde.

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